Queere Kultur gegen Desinformation in den ÖPR-Ländern
Labor für Kunstprojekte 2025–2026
Labor für Kunstprojekte 2025–2026
Vor dem Hintergrund politischer Instabilität in den Ländern der Östlichen Partnerschaft werden LGBTQ+-Communities zunehmend zum Ziel medialer Manipulation und feindseliger Rhetorik. Gleichzeitig sind Armenien, Aserbaidschan, Georgien und Moldau in den vergangenen Jahren für viele queere Menschen aus der Ukraine, Belarus und Russland zu einem neuen Zuhause geworden – auf der Suche nach Sicherheit und Freiheit. Unsere Antwort auf die Instrumentalisierung queerer Themen zur gesellschaftlichen Spaltung ist kultureller Widerstand – gegründet auf gegenseitiger Unterstützung und gemeinsamem Wissen.
Wir initiieren ein Labor, das Künstlerinnen, Content-Creatorinnen, Forschende, Kuratorinnen und weitere Kulturakteurinnen zusammenbringt, deren künstlerisches Schaffen Stereotype aufbricht und Räume für gemeinsame Antworten auf Desinformation eröffnet.
Ausgewählt werden acht queere Kunstschaffende, die eine professionelle Arbeitsgruppe bilden werden. Teilnehmen können Künstler*innen aus Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Moldau, Deutschland sowie queere Personen, die aus der Ukraine, Belarus oder Russland in diese Länder migriert sind.
Im Verlauf eines Jahres werden die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig beraten, gemeinsam Strategien gegen Fake News und Propaganda entwickeln und neue künstlerische Werke schaffen, die sich gezielt mit Desinformation übers Queersein in ihren jeweiligen Ländern auseinandersetzen.
Das Programm umfasst regelmäßige Online-Sessions, ein Präsenztreffen in einem der genannten Länder, individuelle Mentorings durch Expert*innen sowie eine finanzielle Unterstützung von bis zu 5.000 Euro pro Projekt.
Den Abschluss bildet ein Kulturfestival im November 2026 in Berlin, bei dem die entstandenen Arbeiten öffentlich präsentiert werden.
Das Projekt wird von Quarteera e. V. mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Programms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ (Civil Society Cooperation) umgesetzt.
Künstlerische oder dokumentarisch-informative Beiträge in den Bereichen audiovisueller oder visueller Kunst – z. B. Film, Animation, Podcasts, Street Art oder Illustration. Wir sind offen für Experimente und neue Formate.
Unsere Zielgruppe sind Menschen in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldau, der Ukraine, Belarus und Russland, die täglich mit einer Flut an Desinformation und Propaganda konfrontiert sind. Wichtige Zielgruppe ist außerdem die russischsprachige Community in Deutschland.
Wichtig ist, dass die im Rahmen des Labors entstehenden Werke für ein breites Publikum verständlich und zugänglich sind, sich leicht verbreiten lassen und in Bildungs- und Aufklärungsprojekten eingesetzt werden können.
Gefördert werden ausschließlich neue Projekte, die im Rahmen des Labors entwickelt werden.
Finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 5.000 Euro für Projekte, die im Rahmen des Labors entstehen.
Teilnahme an einem dreitägigen kulturellen Austausch in einem der Zielländer im Oktober/November 2025.
Individuelles Mentoring während der Projektumsetzung (Oktober 2025 – Oktober 2026).
Regelmäßige Online-Workshops zur kreativen und professionellen Weiterentwicklung.
Unterstützung bei der Verbreitung der entstandenen Arbeiten bis Ende 2026.
Teilnahme am Kulturfestival von Quarteera in Berlin im November 2026.
Möglichkeit, das eigene Werk auch in anderen Ländern zu präsentieren.
Aufbau professioneller Netzwerke und kreativer Kollaborationen mit Kolleg*innen aus den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Deutschland.
Eine internationale Jury aus erfahrenen Expertinnen und Menschenrechtsaktivistinnen – darunter das internationale LGBT-Filmfestival „Bok o Bok“, die älteste NGO Moldaus GENDERDOC-M, das interdisziplinäre deutsche Kunstkollektiv PANDA platforma sowie die Menschenrechtsorganisation Quarteera e. V. – wählt acht Finalist*innen für die Teilnahme am Labor aus.
Am Ende des Labors soll ein neues Kunstwerk entstehen, das mindestens im eigenen Land öffentlich präsentiert wird.
21. Juli – 24. August 2025 Bewerbungsphase,
bis 5. September 2025 Benachrichtigung der Finalist*innen über die Aufnahme in die Shortlist,
8.–14. September 2025 Interviews mit den Finalist*innen,
bis 21. September 2025 Bekanntgabe der Teilnehmerinnen und Benachrichtigung aller Bewerberinnen,
24.–26. September 2025 Online-Kennenlerntreffen der Gruppe,
Oktober/November 2025 Internationale Präsenzbegegnung in einem der Länder der Östlichen Partnerschaft,
Oktober 2025 – Oktober 2026 Projektumsetzung,
November 2025 – April 2026 Online-Workshops,
November 2026 Kulturfestival in Berlin.
Wir laden queere Künstler*innen aus Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Moldau, Deutschland sowie Menschen ein, die aus der Ukraine, Belarus oder Russland in diese Länder migriert sind.
Bewerbungen werden auf Russisch oder Deutsch angenommen – den beiden Arbeitssprachen des Projekts. Damit die Jury alle Vorschläge zeitgerecht bewerten kann, müssen wir die Einreichungen auf diese Sprachen beschränken.
Nicht unbedingt. Es genügt dein Interesse an den im Projekt behandelten Themen sowie Erfahrung mit ähnlichen künstlerischen Arbeiten. Konkrete Ideen werden wir während des Präsenztreffens im Labor gemeinsam entwickeln oder weiterentwickeln.
Alle Bewerberinnen erhalten nach der Auswahl der Finalistinnen eine E-Mail-Benachrichtigung. Dies geschieht bis spätestens 21. September 2025. Falls du bis dahin nichts von uns hörst, schreib uns bitte an: queerekultur@quarteera.de
Ja, alle Bewerber*innen werden informiert. Bitte beachte jedoch, dass die Entscheidung der Jury endgültig und unanfechtbar ist.
Die Arbeiten können in der Sprache des Landes, in dem Sie leben, oder in Russisch ausgeführt werden.
Vor Beginn des Labors schließen wir mit allen Teilnehmer*innen eine Vereinbarung, in der die gegenseitigen Verpflichtungen zur Projektumsetzung geregelt sind. Quarteera kann keine Vergütung für nicht abgeschlossene Arbeiten leisten. Nicht genutzte Fördergelder müssen zurückgezahlt werden.
Uns ist wichtig, dass dein Projekt weiterlebt und von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Wenn du Pläne zur Weiterverbreitung oder Präsentation hast – umso besser! Wir unterstützen dich gern bei der Entwicklung einer geeigneten Strategie. Dein Werk kann auf Quarteera-Veranstaltungen gezeigt und in Bildungs- und Aufklärungsprojekten genutzt werden.Im Rahmen des Labors besteht außerdem die Möglichkeit, dein Projekt in weiteren Ländern der Region zu präsentieren.
Die Urheber*in überträgt Quarteera e. V. ein nicht-exklusives Nutzungsrecht an der im Labor entstandenen Arbeit. Das bedeutet: Beide Seiten dürfen das Werk verbreiten und präsentieren. Bitte beachte: Im Rahmen dieser Förderung können wir die öffentliche Präsentation des Werks nicht aufschieben, etwa für spätere Festivalteilnahmen. Ein zentraler Bestandteil des Labors ist die aktive Verbreitung der entstandenen künstlerischen Projekte.
E-Mail für Fragen: queerekultur@quarteera.de
Quarteera verurteilt den Krieg Russlands gegen die Ukraine und alle Formen der Aggression und Diskriminierung.
Die Entscheidung der Jury ist endgültig und nicht anfechtbar.