Die Mitglieder der Jury waren sich fast in allen Bewertungen in den verschiedenen Kategorien einig. Als bester Kurzfilm wurde "Ta av mig" (Undress Me) des schwedischen Regisseurs Viktor Lindgren gekürt, bester Dokumentar-Kurzfilm wurde "Niet op meisjes" (Straight With You) des niederländischen Regisseurs Daan Bol. Diese Dokumentation über einen 11jährigen Jungen, der sein Schwulsein entdeckt hatte bereits beim Petersburger Filmfestival "Botschaft an den Menschen" in diesem Jahr gewonnen. Der Dokumentarfilm "Valentine Road" aus den USA gewann in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm", bester Spielfilm wurde der Cannes-Gewinner "Blau ist eine warme Farbe" des Franzosen Abdellatif Kechiche. Neben den Hauptpreisen wurde wie in den vergangenen Jahren ein Preis für mutige öffentliche Aussagen zum Verhältnis von LGBT und Gesellschaft vergeben. Den "Mutigen Schwanz" erhielten in diesem Jahr die Journalistin Marianna Maximovskaja für ihre Reportage "Die Abgeordnete Misulina kann zufrieden sein" («Депутат Мизулина может быть довольна»), der Oppositionspolitiker Boris Nemzov für seine Stellungnahme "Noch ein Lumpen-Gesetz" («Ещё один закон подлецов»), und schließlich das Projekt «Love is legal» als bestes künstlerisches Projekt. Der beliebteste Film der Zuschauer war der niederländische Film "Matterhorn", der bei der Festivaleröffnung gezeigt wurde. Im Laufe des 10tägigen Festivals hatten Besucher und Organisatoren mit zahlreichen Behinderungen, Drohungen und Änderungen im Festivalablauf zu kämpfen. Das Festival hatte jedoch die volle Unterstützung von Medien und Zuschauern. Mehr als 1500 Menschen besuchten die Filme und Rahmenveranstaltungen, darunter zahlreiche ausländische Gäste, die Konsuls von Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, USA und anderen Ländern sowie einige bekannte Personen des öffentlichen Lebens. Die Organisatoren schauen so auf das Festival zurück: "Wir haben viele Hindernisse überwunden und nun kann man mit Sicherheit sagen - das VI. Filmfestival "Side by Side" war glänzend und interessant. Die Umstände, wie es verlaufen ist, charakterisieren die Situation von LGBT in Russland. Verzweifelte Versuche von Homophoben, uns zu stören, endeten als strafrechtliche Verbrechen.. Wir werden die Untersuchung dieser rechtswidrigen Handlungen sehr genau beobachten und von dem Gericht eine harte Bestrafung der Schuldigen fordern. Wir sind stolz auf unser Publikum und unsere Partner, die sich nicht haben erschrecken lassen und mit uns gemeinsam ein richtiges Fest veranstaltet haben - ein Fest des Kinos, der Toleranz und Offenheit." Übersetzung: Quarteera e.V. |
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