Pressedienst des LSVD Sachsen-Anhalt Magdeburg, den 10. April 2013 Aktion Freundschaftskuss beginnt in Sachsen-Anhalt Beziehungen mit Russland nutzen, um gegen Antihomosexuellengesetz zu protestieren Sachsen-Anhalt und die Städte Bitterfeld-Wolfen, Halle und Zerbst unterhalten Beziehungen nach Russland. Dort ist ein Gesetzgebungsverfahren im Gange, das die „Propagierung“ von Homosexualität in der Öffentlichkeit verbieten soll. Dazu erklärt Martin Pfarr, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands Sachsen-Anhalts: Der Lesben- und Schwulenverband Sachsen-Anhalt blickt mit großer Sorge nach Russland. Das geplante Anti-Homosexuellengesetz würde für Lesben und Schwule die Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit aushebeln. Davon betroffen wären auch Aufklärungsmaßnahmen und Information zur HIV-Prävention. Sachsen-Anhalt unterhält Partnerschaften mit den russischen Städten Ufa und St. Petersburg. Die Städte Bitterfeld-Wolfen, Halle und Zerbst haben Städtepartnerschaften mit Dzerschinsk, Ufa, Puschkin und dem Gebiet Leningrad. Der LSVD Sachsen-Anhalt hat zusammen mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und Quarteera Briefe an den Ministerpräsident Hasseloff sowie den Oberbürgermeistern Petra Wust, Dr. Bernd Wiegand und Andreas Dittmann geschrieben. Darin fordern wir sie auf, ihren Einfluss im Rahmen dieser Landes- und Städtepartnerschaften zu nutzen, um gegen das homophobe Gesetzesvorhaben zu protestieren. Im direkten Dialog mit ihren russischen Partnerinnen und Partner müssen sie deutlich machen, dass dieses Gesetzesvorhaben gegen demokratische Werte verstößt Die sachsen-anhaltinischen Politikerinnen und Politiker müssen darauf hinweisen, dass solch ein Gesetz die Beziehungen zu den Partnerstädten und -regionen erschweren und dem Ansehen von Russland insgesamt schaden. Sie sollen zeigen, dass die Menschenrechte von Lesben und Schwulen für sie integraler Bestandteil des kulturellen Austauschs sind, indem sie etwa russische Besucherinnen und Besucher mit Lesben und Schwulen aus Sachsen-Anhalt zusammenbringen oder russische Lesben und Schwule aus ihren Partnerstädten und -regionen einladen. Die Lesben und Schwulen in Russland brauchen unsere Unterstützung. Mit der Aktion Freundschaftskuss zeigen wir Solidarität und richten uns an Politik, Regierungen, Wirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. |
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